FAQ
Agri-Photovoltaik?
- Agri-Photovoltaik

Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen zu Agri-PV und unsere Antworten darauf:

Agri-Photovoltaik oder auch Agri-PV ist ein landwirtschaftliches Bewirtschaftungssystem, welches… weiterlesen

Wird eine klassische Freiflächen-Photovoltaikanlage gebaut, steht diese Fläche der Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung… weiterlesen

Die Folgen des Klimawandels sind auch in Deutschland spürbar: Wetterextreme wie Hitze oder Starkregen erschweren vielerorts den Anbau von Nahrungsmitteln. Agri-Photovoltaik (Agri-PV) bietet durch die Teilüberdachung oder windbrechende Elemente mit Solarmodulen Schutz vor zu viel Wind, Hitze und Sonneneinstrahlung sowie vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden. Zudem können die Böden eine größere Menge Wasser speichern, was sich insbesondere bei Schattengewächsen sowie in trockenen Regionen positiv auf die Ernteerträge auswirken kann und den Bewässerungsbedarf um bis zu 20 Prozent oder mehr reduziert. Zudem kann das Regenwasser gezielt aufgefangen und zur späteren Ausbringung in Speichern gesammelt werden. Dieses Bewässerungsmanagement hilft auch, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und damit Kosten zu senken.

Landwirtinnen und Landwirte sollen möglichst optimal unsere Ernährung sichern, während wir gleichzeitig grünen Strom erzeugen wollen. Indem unsere Agri-Photovoltaik Anlagen beides auf derselben Fläche ermöglichen und damit weniger Fläche zur Energieerzeugung verloren geht, können im Ergebnis nicht weniger, sondern mehr Nahrungsmittel produziert werden. Als Mehrwert schützen wir die Landwirtschaft vor Ernteausfällen, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden. So entsteht eine Win-Win Situation zwischen Ernährungssicherheit und Energiewirtschaft.

Bei der Agri-PV sind die Pflanzen nie vollständig überdeckt, so dass sich der Ertrag grundsätzlich über den Grad der Verschattung steuern lässt. Um langfristigere Aussagen zu den Potentialen der Agri-PV treffen zu können, gibt es aktuell weltweit viele Untersuchungen. In Deutschland beschäftigen sich etwa das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, das Helmholtz Zentrum und viele weitere mit Agri-PV. Mit diesen Einrichtungen sind wir stets im engen Austausch.

Bifaziale, also lichtdurchlässige Glas-Glas-Module, wie wir sie verwenden, haben sich für homogenes Lichtmanagement und hohe Energieausbeute besonders bewährt. Bei schattentoleranten Pflanzen, wie etwa Kartoffeln oder Spinat, konnte sogar ein Mehrertrag beobachtet werden. Auch empfindliche Obstkulturen vertragen sich gut mit der Agri-Photovoltaik, da sie zudem die Ernte vor Hitzeschäden und anderen Wetterextremereignissen schützt, wie sie inzwischen auch bei uns immer häufiger auftreten.

Das Konzept unserer Agri-Photovoltaik Anlage wurde in enger Abstimmung mit LandwirtInnen und MaschineningieneurInnen entwickelt. Bei der erste Pilotanlage in Heggelbach, der Vorgänger der AgroSolar Top, wurde noch eine Spannweite von 12 Metern gewählt. Die Erfahrung zeigte, dass diese Spannweite jedoch nur für kleine Betriebe reichte. Daher entschieden wir uns bei den neueren Versionen für 18 Meter Durchfahrtsbreite und 6 Meter Durchfahrtshöhe. Damit können die meisten konventionellen landwirtschaftlichen Großgeräte problemlos genutzt werden. Generell passen wir die Abstandsreihen den Bedürfnissen der LandwirtInnen an. Das reicht von 3 Meter bis zu Erweiterungen mit Abstandsgrößen von 24 Metern.

Mit unseren Agri-Photovoltaik Anlagen versiegeln wir keinen Boden, da bei uns eine patentierte Technik zum Einsatz kommt: Der Spinnanker. Diese Unterkonstruktion ermöglicht die Errichtung der Anlage, ohne Beton-Fundamente in den Boden einzulassen. Während für die Aufständerung der Module 15 Prozent Flächenverlust zulässig sind, kommt unser Anlagekonzept dank dieser Technologie mit nur 8-10 Prozent aus. Dies ist auch ein Vorteil für die Biodiversität, weil wir einen großen Teil dieser Flächen durch Blühstreifen wieder kompensieren können.

Agri PV Spinnanker sind den Baumwurzeln nachempfunden

Wir unterstützen den konsequenten Ausbau der Solartechnologie und befürworten somit auch den konsequenten Ausbau von Dachflächen mit Solaranlagen. Die Bundesregierung will die Photovoltaik aber bis 2030 insgesamt um 80 Prozent auf 200 Gigawatt ausbauen. Natürlich ist jedoch nicht jedes Dach für den Ausbau mit Solar geeignet, genauso wie nicht jede landwirtschaftliche Fläche für Agri-Photovoltaik geeignet ist. Daher braucht es einen Mix aller solaren Möglichkeiten. AgroSolar Europe hat sich auf das Thema Agri-Photovoltaik spezialisiert, um sein Teil zur Energiewende beitragen zu können.

AgroSolar Europe konzentriert sich auf Agri-Photovoltaik und wir erleben, wie viel Wissen für die Kombination aus Landwirtschaft und Solarenergie notwendig ist. Daher wollen wir uns auf den landwirtschaftlichen Bereich konzentrieren. Nichtsdestotrotz können mit unseren Anlagen auch Parkplatze überdacht werden. Das übernimmt unser Gesellschafter Hilber Solar – eine Firma, die bereits 30 Jahre Erfahrung im Photovoltaik-Markt hat.

Bei der Überdachung von Autobahnen sind noch viele Sicherheits- und Praxisaspekte zu bedenken, die derzeit noch untersucht werden. Diese reichen von möglichen Fahrzeuganprall-Szenarien bis zu Fragen der Wartung oder Schneeräumung. Ab einer Länge von 80 m wäre die Tragekonstruktionen zudem ähnlich wie Tunnel einzustufen, weshalb die Konstruktion höheren Sicherheitsansprüchen genügen müsste, was die Kosten wiederum verteuern würde. Aber auch das behalten wir mit unserem Partner Hilber Solar im Blick.

Unsere Konstruktionen haben sich auch bei starken Belastungen bewährt. Dieser Aspekt ist wichtig, denn auch bei uns in Mitteleuropa werden die Winterstürme heftiger. Wie stabil die Konzepte und Ausführungen unserer Agri-PV sind, wurde im Orkantief Zeynep im Februar 2022 deutlich: Damals widerstand unsere erste AgroSolar Top-Anlage Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 km/h problemlos und ohne Schaden.

Diese erprobte Qualität ist kein Zufall. Alle unsere Anlagentypen sind nach der DIN SPEC 91434 konstruiert und unterliegen damit der strengen Eurocode 3-Norm für Entwurf, Berechnung und Bemessung von Stahl-Bauwerken. Unser patentiertes Spinnanker-System sorgt für starken Halt im Boden auch ohne Betonfundamente im Acker und lässt sich bei einem Abbau der Anlage rückstandsfrei entfernen. Ausführliche Infos finden Sie in unserer Produktübersicht.

Die Pachtverträge für Freiflächen-PV laufen in der Regel über einen Zeitraum von 30 Jahren. In vielen Fällen ist davon auszugehen, dass nach Ende der Pachtzeit die Fläche einer Freiflächen-PV den Ackerstatus verliert und ein Grünlandumbruch nur gegen Ausgleich möglich sein dürfte.

Die Pachtzeiten bei Flächen für eine Agri-Photovoltaikanlage sind meist identisch. Allerdings verliert die Fläche während der Pachtzeit nie ihren Ackerstatus, da sie während der ganzen Zeit landwirtschaftlich genutzt wird. einen weiteren Vergleich von Agri-PV und Freiflächenphotovoltaik gibt es hier.

Flächen mit PV-Anlagen, die von LandwirtInnen verpachtet werden, gehören in der Regel zum Grundvermögen. Wer Flächen für eine Agri-Photovoltaikanlage (Agri-PV) verpachten möchte, kann bei Erbschafts-, Schenkungs- und Grundsteuer andere steuerliche Regeln geltend machen. Hier eine Beispielkalkulation zur Erbschaftssteuer… weiterlesen

Sie interessieren sich für Agri-PV und haben eine Ackerfläche, auf der eine Agri-Photovoltaikanlage stehen könnte? Dann kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich. Nennen Sie uns ein paar Eckdaten und wir werden uns so schnell wie möglich bei Ihnen melden, um eventuelle Fragen zu beantworten. Im nächsten Schritt prüfen wir, ob eine Agri-PV Anlage auf Ihrer Fläche sinnvoll ist und was die nächsten Schritte wären.

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Bei AgroSolar Europe können Sie die Agri-PV Anlagen nicht kaufen. Wir bauen mit den Landwirtinnen und Landwirten langjährige Partnerschaften auf. Wir wollen gemeinsam herausfinden, welche Anlage für die jeweilige Bewirtschaftung sinnvoll ist und welche Bewässerungs- oder Schutzsysteme nötig sind. Denn jeder Acker ist individuell und so ist es auch unsere Anlagenplanung. Damit sichern wir den Landwirtinnen und Landwirten die beste Qualität zu, um über Jahre hinweg gemeinsam mit Ihnen das Beste aus der Anlage und den Anbauflächen rauszuholen. Unser Service beinhaltet die individuelle Anlagenplanung und landwirtschaftliche Beratung, Netzanschluss, Bauanträge, Bau und schließlich der Betrieb der Anlage, die Vermarktung des Stroms und die Wartung und Reparatur der Anlage.

Die Kosten einer Agri-PV Anlage hängt vom jeweiligen Produkt, der Größe der überbauenden Fläche und der Integration von Bewässerung oder Robotik ab. Je nach Anlagentyp werden auch unterschiedliche Solarmodule verwendet, die unterschiedliche Verschattungsgrade haben, damit für jede Anbaupflanze die optimalen Bedingungen geschaffen werden.

Es gibt verschiede Bundes- und Landesförderungen, die zum Thema Agri-PV passen. Wir schauen in unserer Kooperation gemeinsam, welche Fördertöpfe zum tragen kommen könnten. Beispielgebend nutzen wir die Richtlinie zur Förderung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau. CO2-Einsparinvestitionen im Sinne der o. g. Richtlinie sind Investitionen, die zu Minderverbräuchen von fossilen Energiebezügen oder fossilen Energieträgern in der landwirtschaftlichen Primärproduktion führen. Antragsberechtigt sind, unabhängig von der gewählten Rechtsform, KMU, also Unternehmen und Landwirte, die landwirtschaftliche Primärprodukte erzeugen.

Die Agri-PV kann eine unterstützende Funktion für die Biodiversität und Artenvielfalt haben. Aufgrund der zusätzlichen Verschattung der Fläche kann das Wasser besser im Boden gehalten werden, da es nicht so schnell verdunstet. Bei der Planung einer Anlage werden Faktoren wie Bodengesundheit, Humusaufbau, Bewässerung und Ausgleichsflächen mitgedacht. Somit fördern wir gesündere Böden und damit den Lebensraum von Kleinstlebewesen. Zudem wird in den Umweltplanungen das Thema Biodiversität auch in den Ausgleichsmaßnahmen von uns stark berücksichtigt.

Je nach Agri-PV Anlage und Anbaukultur gibt es verschiedene Konzepte des Wassermanagements… weiterlesen

Damit die Agri-PV immer effektiver und besser wird, müssen wir auch stetig potentielle Nachteile und Herausforderungen im Blick haben. Diese können je nach Pflanzenart und Fläche Folgende sein:

  • Ein Flächenverlust von ca. 10 bis 15 %
  • Einige Pflanzen, wie Mais, vertragen keine Verschattung
  • Geringerer Energieertrag auf einem Hektar versus Freiflächenanlagen
  • Agri PV bei Tierhaltung noch rechtlich ungeklärt

Wir sehen diese Faktoren aber nicht als Nachteil, sondern als Herausforderung. Aus diesem Grund sind wir in viele Forschungsprojekte zu Agri-PV involviert, um unsere Projekte immer bestmöglich den Gegebenheiten anpassen zu können.